21.06.2012 Auf dem Weg nach Petrozavodsk

Nachdem man uns gestern um 23.45 Uhr aus dem McDonald herauskomplimentiert hatte, weil um 23.30 Uhr für die Leute Feierabend war. Unser nächstes Ziel war ein Schlafplatz abseits der Nordroute M18. Nach einigen Fehlversuchen und Umwegen hat es dann aber doch geklappt. Praktischerweise ist es in dieser Gegend auch Nachts um 2 Uhr noch relativ hell und wir durchkreuzten ein Areal, das etwas zwischen Kleingartensiedlung und Township ist, nach einer geeigneten Fläche. Nichts zu finden, also schliefen wir das erste Mal im Auto.

 

Der Start in den Tag begann gegen 8.00 Uhr (Moskauer Zeit +2). Leider ist der Ausweg aus dem Schreber-Ghetto nicht so einfach. Wir wissen zu 100% das die M18 exakt südlich von uns ist,  finden aber keinen Weg durch diese unbekannte und unbeschriftete Gegend. Als wir 2 alte Herren treffen, ist einer so freundlich uns zu begleiten und der "mehr oder weniger" gepflegte Ureinwohner steigt mit ins Auto. Nach einigen Minuten möchte er dann aussteigen und deutete uns kurz den Weg (nächsten Abzweiger rechts und dann immer geradeaus).

 

Die Richtung stimmt und der Weg wird zuerst noch breiter, die Schlaglöcher auch. Weg oder Straße kann man eigentlich nicht sagen – mehr so eine Art Teststrecke für Panzer, die Löcher sind deutlich größer als das Auto und meistens  mit Wasser gefüllt und ca. alle 5 bis 10 m ein Weiteres. Zwischendurch prüfen wir immer wieder die Richtung mit dem Kompass, ob wir auch wirklich Richtung Süden fahren. Ist aber eigentlich egal, denn es gibt keine Alternative mehr. Die Strecke nimmt kein Ende die DOKA setzt mehrfach heftig auf. Aber das Schönste ist, wir haben immer noch den tief liegenden 5er BMW vom Team Maddäsle hinter uns und die Jungs sind logischerweise noch angespannter als wir. Nach ca. 1 Stunde sehen wir wieder Häuser, die Strecke wird befahrbarer und wir finden jetzt auch die Route M18. Geht also doch.

 

Auf der M18 treffen wir kurze Zeit später einige Teams, die in St. Petersburg übernachtet hatten und fahren ein Stück gemeinsam. Offensichtlich sind 2 Teams aufgrund der angekündigten Wartezeiten nicht über Narva gefahren. Per SMS hat Team 24 die Info bekommen, das die letzten jetzt in St. Petersburg angekommen sind. Damit liegen die zeitlich ca. 8-10 Std. hinter uns.

 

Die Motorradjungs hatten Probleme.

Ulf mit seiner BMW stand 3 Stunden allein an der Grenze, weil die Grenzer seinen alten Fahrzeugschein erst nicht akzeptieren wollten. Das ganze Programm inklusive Verhörzimmer. Am Morgen lief die Harley von Peer-Olaf nur noch auf einem Zylinder. Es wurde alles probiert, nichts klappt, wieder zusammengebaut und sie läuft wieder. Trotzdem haben sich die beiden Harleys jetzt auf den Weg von St. Petersburg nach Finnland gemacht um dort im Problemfall besser mit Teilen versorgt zu werden. Bleiben aber auf Nordkurs.

Wir haben jetzt noch ca. 100 km bis Petrozavodsk und treffen dort sicherlich noch andere Teams.

 

Wetter: sehr schön sonnig, aber am nördlichen Horizont zunehmend bewölkt.

Entfernung bis Murmansk ca. 950 km.

 

2. Teil:

Wir hatten großes Glück und konnten uns einer Einladung zur Übernachtung bei Sergej, einem russischen Hausbesitzer in Tulguba am Onegasee, anschließen.

Somit gab es völlig unverhofft einen Übernachtungsplatz in netter Gesellschaft.

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Frank (Freitag, 22 Juni 2012 19:44)

    Hallo DoKa,

    Das BalticTaxi grüsst Euch vom Campingplatz in Oulu.
    Wir hatten bislang eine gute Reise ohne Ausfälle.
    Wir freuen uns auf das Wiedersehen am Inari-See.

    Gruss
    Sandra & Frank